Sozial- & Medienpsychologische Analyse zur Selbst- vs. Fremdbildwahrnehmung bei Instagram
Social Media ist ein top aktuelles und sehr beliebtes Thema. Dieses einmal psychologisch näher unter die Lupe zu nehmen, war Aufgabe einer Projektgruppe. Die drei top motivierten berufsbegleitenden Studierenden Saskia von Pupka, Mona Otero Gonzalez und Lisa Scholze haben sich daher ein Semester unter dem von mir gestellten Topic aus dem Bereich Sozial- & Medienpsychologie mit der Frage beschäftigt, ob und welche Unterschiede es zwischen der Selbst- und Fremdbildwahrnehmung bei Instagram gibt.
Die hervorragend ausgearbeiteten Ergebnisse haben wir Ihnen zusammengefasst. Viel Freude beim Lesen!
„Ziel dieser Arbeit war es, Unterschiede oder Gemeinsamkeiten in der Selbstwahrnehmung von Influencern und der Fremdwahrnehmung von Followern herauszuarbeiten. Zur Überprüfung der Haupthypothese, die Influencer-Fremdwahrnehmung von Instagram-Followern ist positiver als die Selbstwahrnehmung der Influencer, wurden weitere Unterhypothesen gebildet. Mit Hilfe einer qualitativen Befragung wurden die Hypothesen getestet und sowohl Influencer als auch deren Follower befragt.
Ergebnisse: Im Gegensatz zu der aufgestellten Haupthypothese zeigt das Ergebnis der Befragung, dass sich die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Instagram-User nur marginal voneinander unterscheidet. Laut den ausgewerteten Daten weist die Selbstwahrnehmung im Gesamtscore einen höheren Wert auf und ist somit positiver als die Fremdwahrnehmung.
Vorübergehend bestätigt wurden die Hypothesen zu den Variablen Verträglichkeit und Zufriedenheit: Influencer werden verträglicher wahrgenommen als sie sich selbst wahrnehmen. Influencer werden zufriedener wahrgenommen als sie sich selbst wahrnehmen.
Allerdings widerlegten die Antworten der befragten Personen die Hypothesen zu den Variablen Extraversion, Offenheit für neue Erfahrungen und Attraktivität: Influencer werden nicht extravertierter wahrgenommen als sie sich selbst wahrnehmen. Influencer werden nicht offener für neue Erfahrungen wahrgenommen als sie sich selbst wahrnehmen. Influencer werden nicht attraktiver wahrgenommen als sie sich selbst wahrnehmen.
Zusätzliche Erkenntnis: Männliche Influencer schätzen sich selbst offener für neue Erfahrungen ein als Weibliche. Die Offenheit für neue Erfahrungen von männlichen Influencern wird allerdings von anderen Personen so nicht wahrgenommen. Das gleiche Ergebnis zeigt sich bei den Wohnortsunterschieden. Großstadt-Influencer nehmen sich selbst extravertierter wahr als Kleinstadt-Influencer. Die Follower sehen dies aber genau andersherum.
Zusammenfassend: Es wurde angenommen, dass sich die Selbst- und Fremdwahrnehmung deutlich voneinander unterscheiden und die Fremdwahrnehmung positiver ausfällt. Stattdessen zeigen die Ergebnisse, dass die Influencersich insgesamt selbst positiver wahrnehmen, als die Followerdiese einschätzen.”
© Saskia von Pupka, Mona Otero Gonzalez, Lisa Scholze & Martina Töpfer I Coaching Düsseldorf